Kiara war ein freundlicher, liebeswerter und höflicher Mensch. Sie ging in die neunte Klasse der siebten Realschule in Osnabrück. Jeder aus ihrem Familienkreis liebte sie und kam wunderbar mit ihr zurecht. Ihre Eltern waren immer sehr beschäftigt und gingen, für ihrem hohen Lebensstandard, hart arbeiten. So blieb nur sehr wenig Zeit für ihre einzige Tochter. Keiner, auch nicht ihre beste Freundin Mia, störte sich daran, dass Kiara übergewichtig war. Bei ihrer Größe von 1,70 m fielen die 105 Kg nicht so auf, da die Kilos sich auf ihren gesamten Körper verteilten, dass es noch immer proportional war. Ihre Oma tröstete sie mit den Worten: „Kindchen, du bist noch in der Wachstumsphase. Du wirst sehen, wenn du 20 bist, dann bist du nicht mehr so dick. Dann bist du eine hübsche junge Frau, die jedem Mann den Kopf verdreht.“
Mia und Kiara kannten sich aus dem Sandkasten und gingen bis zur siebten Klasse gemeinsam in eine Klasse. Danach wechselte Mia auf ein Gymnasium und Kiara blieb auf der Realschule. Kiara hatte schon immer Schwierigkeiten Anhang in der Klasse zu finden. Sie war von Geburt aus nicht die schlankste Person und würde auch niemals auf Modelmaße kommen. Auch unzählige Diätversuche zeigten nicht den in ihren Augen gewünschten Effekt. Die Waage zeigte ihr die bittere Wahrheit, dass der Versuch einer Diät wieder nicht funktionierte.
Mia war ein sehr sportlicher Typ, sie war in verschiedenen Vereinen und spielte auch in ihrer restlichen Freizeit sehr gern Volleyball. Im Sommer gingen die beiden Freundinnen gern an den naheliegenden See und schwammen um die Wette und spielten Volleyball. Mia ließ ab und zu Kiara auch mal gewinnen, obwohl Kiara das wusste, war sie nie ernsthaft böse auf Mia. Heimlich war sie froh, dass sie so eine Freundin wie Mia hatte. Denn sie war eine, der Menschen, die es nicht störte wie sie aussah und nicht nur auf das Äußere schaute.
Manchmal überkam es Kiara und sie beneidete Mia wegen ihren Körper und ihrer Disziplin. Mia war im Gegensatz zu Kiara, schlank und hatte einen üppigen Busen. Bei ihr war alles straff und wohlgeformt, nicht wie bei Kiara, wo alles nur weich war und hing. Kiara hatte es immer mit Crashdiäten versucht, aber durch den schulischen Stress, der sich in Form von Mobbing gestaltete, fiel sie immer wieder in ein Loch und fand Trost im Essen. So konnte keine Diät funktionieren, da sie diese Fressattacken immer unbewusst wahrnahm und befriedigte. So war es kein Wunder das sie immer dicker statt dünner wurde. Ihre Oma bekochte sie sehr gern und Kiara liebte die Küche von ihr. Doch wie alle Omas, kochte sie nicht gerade kalorienarm und das war für Kiara´s Diätpläne auch nicht förderlich.
Bin ma gespannt, was daraus wird.
AntwortenLöschenGruß
Geschichtenblogger